Freisen. Michael Becker (Ortsbeauftragter THW OV Freisen) begrüßte die Kameradinnen und Kameraden der FFW Glan-Münchweiler ganz herzlich in der Unterkunft des Ortsverbandes. Der Ortsbeauftrage informierte in einem Vortrag über die Strukturen des THW auf Bundesebene, wie das THW angefordert werden kann, vor allem aber auch über die örtlichen Einsatzgruppen, die Einsatzmöglich-keiten, die besondere Ausstattung, Führungsstrukturen vor Ort sowie das Know-How der Einsatzorganisation Technisches Hilfswerk mit seinen Helferinnen und Helfer. Extreme Wetterereignisse wie Stürme, Stark-regen, Hochwasser oder Erdbeben schaffen ständig neue Rahmenbedingungen und Herausforderungen für die Einsatzkräfte, welche es gemeinsam zu bewältigen gilt. Ein gemeinsamer Einsatz kann die Hilfsorganisationen wie Feuerwehr und THW schneller erreichen als es sich vermuten lässt. Es ist daher unbedingt erforderlich und von Vorteil die Einsatzmöglichkeiten der jeweils anderen Organisation zu kennen, Synergien zu nutzen und diese im Einsatzfall bestmöglich umzusetzen, so Michael Becker.
Anschließend hatten die Kameradinnen und Kameraden die Gelegenheit die Einsatzfahrzeuge samt Ausstattung in der Praxis kennenzulernen. Neben der 1. und 2. Bergungsgruppe, welche den Technischen Zug abbilden, wurde auch ein Teil der SEEBA (Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland) sowie die Verpflegungs-komponente der Logistik-Einheit (Log-V) mit dem Feldkochherd vorgestellt.
Zum einen wurde eine Variante des „Abstützungssystem Holz“ – kurz ASH genannt – und zum anderen die Variante des Einsatzgerüstsystems „EGS“ näher demonstriert.
Mit dem ASH können marode Decken und instabile Wände abgestützt und so ein Einsturz des Gebäudes verhindert werden. Der sogenannte „Stützbock“ kann bis zu 15 Meter in die Höhe reichen. Das „Sprengwerk“ wird verwendet, um zwei Wände gegeneinander abzustützen, es lassen sich individuelle Sprengwerke mit Spreizweiten von bis zu zehn Metern herstellen. Einmal aufgebaut, bleibt das ASH meist bis zum Ende des Einsatzes stehen, das heißt in der Regel bis zum Wiederaufbau oder Abriss des Gebäudes.
Als besonders flexibel und schnell zur Sicherung von Gebäuden oder Mauern hat sich das EGS des THW durchgesetzt. Das EGS ist in unterschiedliche Größen unterteilt und damit für verschiedene Aufgabengebiete, etwa zur leichten Bergung, konzipiert. Mit dem kompletten EGS-Bausatz können meterlange Stege gebaut, Türme errichtet und sogar Häuser abgestützt werden. Ermöglicht wird dies durch ein umfangreiches Sortiment an diversen Stahlrohren und Verbindungsstücken, mit denen sich in kurzer Zeit ein stabiles Gerüst errichten lässt. Bei größeren Abstütz- und Sicherungsmaßnahmen ergänzen sich mehrere EGS dank der normierten Teile. Somit stellen auch schwierige Einsätze mit hohem Materialaufwand kein Hindernis dar. Die vielseitigen Anwendungen machen es zu einem unverzichtbaren „Helfer“ beim Stützen und Sichern.
Aber auch die vielen anderen Möglichkeiten die das THW zur Unterstützung bietet, sei es durch das Bereitstellen von Beleuchtungsmaterial und Stromerzeugern oder durch die Vielfallt der technischen Geräte, waren für die Kameradinnen und Kameraden sehr interessant.