23.09.2016, von Jochen Stabler

THW-Einsatz nach Starkregen und Unwetter im Rheintal

Teileingestürzte Gebäude, mehrere vermisste Personen nach Hangrutsch, Bäume drohten auf ein Wohnhaus zu fallen! (Einsatz-Übung)

Viernheim/Freisen. Die heftigen Unwetter und starken Regenfälle der letzten Tage sorgten für einen Großeinsatz der örtlichen Einsatzkräfte. Aufgrund der großen Schadenslage forderte die zuständige Katastrophenschutzbehörde der Stadt Viernheim das Technische Hilfswerk aus Freisen zur Unterstützung an. Teileingestürzte Gebäude, mehrere vermisste Personen nach Hangrutsch, Bäume drohten auf ein Wohnhaus zu fallen! Das waren die ersten Einsatzinformationen für die Helferinnen und Helfer aus Freisen bei dieser Großübung der Ortsverbände Viernheim und Freisen.

Samstag, gegen 6.00 Uhr in aller Frühe setzte sich der Technische Zug (TZ) mit Zugtrupp, 1. und 2. Bergungsgruppe (B1, B2) sowie der Fachgruppe Verpflegung (LogV) mit insgesamt 28 Einsatzkräften in Marsch Richtung Viernheim. Nach Ankunft im Bereitstellungsraum „Eissporthalle Viernheim“ wurden die Einsatzkräfte durch die TEL (Technische Einsatzleitung) zu den einzelnen Einsatzstellen beordert.

Während die 1.Bergungsgruppe sich auf den Weg zur „Einsatzstelle 1“ machte um einen vermissten Arbeiter, der vermutlich bei Arbeiten im Abwasserkanal verunglückte, zu retten wurde die 2. Bergungsgruppe zur „Einsatzstelle 2“ im benachbartem Heppenheim gesandt. Hier wurden mehrere Personen nach einem Hangrutsch in einem bewohnten Waldstück vermisst, über die Stabilität des betroffenen Hauses konnte zuerst keine Aussage getroffen werden. Einsatzstelle 3 befand sich beim örtlichen Schlachthof. Hier drohten mehrere stark beschädigte Bäume auf das anliegende Wohnhaus zu fallen. Das sachgerechte Fällen und sichern der beschädigten Bäume wurde durch die B1 übernommen. Letztlich mussten drei Bäume gefällt werden um eine weitere Gefährdung des Wohnhauses auszuschließen, da weitere Unwetter durch den Wetterdienst angekündigt wurden.

In der Nähe des Bauhofes in Viernheim befand sich eine weitere Einsatzstelle. Ein teileingestürztes Gebäude mit mehreren vermissten Personen wurde gemeldet. Ein riesiger Berg, aufgeschüttet mit Schotter und Schutt, simulierte das zum Teil eingestürzte Gebäude. Nach Absprache mit der Abschnittsleitung vor Ort begannen die Einsatzkräfte mit der Erkundung der großflächigen Einsatzstelle um schnellstmöglich mit der Suche und Rettung der vermissten Personen beginnen zu können. Das unüberschaubare Schadensbild und die vermutet hohe Anzahl an vermissten Personen veranlasste den Gruppenführer B2 zusätzliche Einsatzkräfte anzufordern. Nach ca. 30 Minuten traf die B1 zur Unterstützung an der vierten Einsatzstelle ein. Insgesamt konnten an dieser Einsatzstelle sechs Personen aus den Trümmern gerettet werden.

Die Fachgruppe Logistik (Verpflegung) richtete das Nachtlager ein und versorgte während der gesamten Einsatzübung die Einsatzkräfte und Verletztendarsteller der Johanniter mit Essen und Trinken.

Am Ende der Großübung konnten alle beim gemeinsamen Social Event mit Spießbraten und dem ein oder anderen kühlen Getränk die Eindrücke und Erfahrungen der letzten Stunden Revue passieren lassen. Am frühen Sonntagmorgen, nach dem Frühstück, setzte sich die Kolone wieder in Richtung Freisen in Marsch. In der THW Unterkunft wurde die Einsatzbereitschaft wieder hergestellt und die Übung war nach 32 Stunden beendet.


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