Bereits seit Beginn des verheerenden Starkregenereignisses am vergangenen Donnerstag unterstützen auch die vier im Landkreis St. Wendel beheimateten THW-Ortsverbände Freisen, Nohfelden, St. Wendel und Theley Anforderer von Polizei und Feuerwehr bei der Bekämpfung der umfangreichen Gefahrenlage.
Durch seine hoch spezialisierten Fachgruppen verfügt das Technische Hilfswerk im Landkreis St. Wendel dabei über besondere Fähigkeiten:
Mit ihren leistungsfähigen Pumpensätzen, die auch bei stark verschmutztem Wasser noch Förderleistungen von mehreren Zehntausend Litern pro Minute erzielen, konnten die Fachgruppen Wasserschaden/Pumpen aus Theley und Freisen effektiv an verschiedenen Schadensorten helfen: So gelang es einer Einheit aus Freisen, durch die gezielte Entlastung eines übervollen Regenrückhaltebeckens bei Dudweiler, einen drohenden Dammbruch zu verhindern, der eine Flutwelle durch die Stadt hätte auslösen können. Experten aus Theley wiederum schützten Standorte der Energieinfrastruktur vor Überflutung und pumpten Straßenzüge und Keller in der St. Wendeler Innenstadt leer, ehe sie nach Blieskastel eilten, um ein ausgefallenes Pumpwerk zu ersetzen.
Mit ihrem watfähigen Kipper beteiligten sich die Kräfte des THW-Ortsverbandes St. Wendel gemeinsam mit dem THW-Ortsverband Nohfelden früh an der Befüllung von Sandsäcken und anschließender Verbringung in die Überflutungsgebiete bei St. Wendel und im Ostertal. Hand in Hand mit Kräften von Feuerwehr und Katastrophenschutz wurden so in kurzer Zeit rund 3.000 Sandsäcke hergestellt, mit deren Hilfe Keller und Wohnungen der betroffenen Anlieger vor eindringendem Wasser geschützt werden konnten. Doch nicht genug:
Während Einheiten aus den THW-Ortsverbänden St. Wendel und Nohfelden gemeinsam mit der dortigen Feuerwehr eine Führungsstelle zur Koordinierung der Einsätze betrieben, kämpften auf Notinstandsetzung spezialisierte Kräfte beider Ortsverbände zeitgleich darum, die Heizungszentrale eines großen Bürogebäudes in St. Wendel vor eindringenden Wassermassen zu schützen. Ein hoher Schaden konnte so letztlich verhindert werden.
Ein THW-Baufachberater aus St. Wendel eilte unterdessen zu mehreren durch Unwetter und Hangrutschen beschädigten Gebäuden, um die Stabilität der Bauwerke zu überprüfen. Um Einsatzleitstellen mit Echtzeitdaten über die Wasserstände zu informieren, bauten Experten des THW-Pegeltrupps aus Theley mobile Hochwasserpegel an verschiedenen Bächen und Flüssen auf.
Doch auch in das stark betroffene Stadtgebiet von Saarbrücken wurden Helferinnen und Helfer entsandt: Eine auf Logistik und Verpflegung spezialisierte Einheit des Technischen Hilfswerks aus Freisen betrieb dort eine mobile Großküche, die in Spitzenzeiten 400 Mahlzeiten gleichzeitig für die Verpflegung von Einsatzkräften bereitstellen konnte.
Mit rund 1.300 Einsatzkräften, darunter auch aus angrenzenden Bundesländern, steht das Technische Hilfswerk als Bundesbehörde mit seinen 24 saarländischen und bundesweit 668 Ortsverbänden den Gefahrenabwehrbehörden von Land und kommunaler Ebene nach wie vor zur Seite. Auch die THW-Einheiten in Freisen, Nohfelden, St. Wendel und Theley unterstützen die Bedarfsträger weiterhin.