02.10.2012, von Jochen Stabler

Vereinte Nationen bestätigten THW-Helfer aus Freisen

Die THW Schnell-Einsatz-Einheit Bergung Ausland (SEEBA) erfüllt die Rahmenvorgaben der Vereinten Nationen (UN) für humanitäre Soforthilfeeinsätze nach Erdbeben. Das bestätigten die Prüfer der INSARAG nach einer 36-stündigen Großübung in Wesel. Die SEEBA ist somit weiterhin als sogenanntes „Heavy Team“ in dem Einsatzkatalog der INSARAG vertreten.

Aus Freisen wurden Thorsten Klein, Andreas Schaal, Martin Keller, Danny Heinrich, Oliver Becker und Christy Kiruparajah erfolgreich in Wesel geprüft. Insgesamt wurden 66 SEEBA-Helfer geprüft, 14 Helfer kamen aus dem Saarland.

„Die verschiedenen anspruchsvollen Einsatzsituationen wurden von der SEEBA alle mit Bravour gemeistert“, sagte THW-Präsident Albrecht Broemme zufrieden. „Die SEEBA hat sich ihre Reklassifizierung in beeindruckender Weise verdient“. Unter den Augen der Prüfer sowie Beobachtern simulierte das Team – bestehend aus 66 Helferinnen und Helfern und sechs Rettungshunden – den Auslandseinsatz nach einem Erdbeben. Dabei hatten die Einsatzkräfte typische Szenarien und landestypische Besonderheiten zu bewältigen.

Zu den Aufgaben zählten beispielsweise die Suche nach Verschütteten mit Hilfe der mitgeführten Suchhunde, das Sichern, Aussteifen und Abstützten einsturzgefährdeter Gebäude sowie das Bewegen von schweren Lasten. Wichtiger Bestandteil der Übung war außerdem das sichere Vordringen zu Verletzten. Hierzu mussten die THW-Kräfte technisch anspruchsvolle Durchbrüche durch unterschiedliche Materialien wie Beton, Stahl oder Holz vornehmen.

Die Prüfer der INSARAG bewerteten zudem die Einreise in das Katastrophengebiet, die Zusammenarbeit der SEEBA mit den Behörden vor Ort, mit den Repräsentanten der UN und mit anderen Rettungsorganisationen sowie die Führung und Koordination der eigenen Einsatzkräfte und die logistische Abwicklung des Einsatzes.

Die UN zertifizierte die SEEBA erstmals im Jahr 2007. Die Reklassifizierung findet turnusgemäß alle fünf Jahre statt. Dieses Jahr stammten die Prüfer aus der Schweiz, den Niederlanden, Polen, Nordwegen und den USA. Die INSARAG (International Search and Rescue Advisory Group) ist ein Gremium innerhalb der Vereinten Nationen, das sich aus Katastrophenschutzexperten aus über 80 Ländern zusammensetzt. Seine Hauptaufgabe ist es, internationale Qualitätsstandards für so genannte urbane Ortungs- und Rettungseinheiten (USAR) festzulegen. USAR Einheiten werden vornehmlich nach Katastrophen in dicht besiedelten Gebieten eingesetzt.

Der THW-Ortsverband Freisen stellt rund 20 ausgebildete Einsatzkräfte für die Schnelleinsatzeinheit nach Erdbeben. Weltweit waren diese Kräfte bereits in ihren schwierigen Einsätzen unterwegs und haben Menschenleben gerettet. Dank gilt neben den Helferinnen und Helfern, natürlich auch den Familien und den Arbeitgebern der Einsatzkräfte. Der THW-Ortsverband ist auch weiterhin bemüht qualifizierte Helferinnen und Helfer für diese Aufgabe zu stellen.


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