Gemeinschaftsübung THW und Feuerwehr Freisen

Zurzeit wird der Turm der St. Remigius Kirche in Freisen restauriert. Eingerüstet bis über die Spitze auf 38m. Was passiert nun, wenn hier einer der Bauarbeiter oder ein Unbefugter verunglückt?

Mit dieser Frage musste sich auch der Bauherr, der Pfarrverwaltungsrat, beschäftigen. Für die örtliche Gefahrenabwehr wäre hier in erster Linie die Feuerwehr zuständig. Die Alarm- und Ausrückeordnung sieht vor, bei Höhenrettung die entfernten Feuerwehr Weiskirchen oder Berufsfeuerwehr Kaiserslautern zu alarmieren. Somit kam die Anfrage, ob unser THW Ortsverband über geeignete Rettungsmittel und Ausbildung verfügt. Wir nahmen uns der Aufgabe an und so kam es, dass wir die beiden vergangenen Freitage gemeinsam mit den Kollegen des Löschbezirk Freisen, dieses Szenario beübten. Eine erste Erkundung durch Führungskräfte beider Organisationen ergab, dass wir mit unserem Abseilgerät (Rollgliss) nur im direkten Zug, ohne "lose Rolle" diesen Höhenunterschied überwinden können. Beim Eintreffen des Technischen Zuges und des Löschbezirks wurden nun direkt die Einzelaufträge an die Gruppen vergeben. So wurden aus B1, B2 und WP 6 Helfer mit PSAgA (persönliche Schutzausstattung gegen Absturz), diversen Anschlagmitteln und dem Rollgliss ausgestattet, mit Unterstützungskräften der Feuerwehr auf die Kirchturmspitze entsandt. Über Treppen bzw. Leitern meisterte der "Rettungstrupp" den Aufstieg und schlug das Rollgliss an. In der Zwischenzeit wurde am Boden der Schleifkorb samt Führungsleinen vorbereitet. Nach dem Kommando "Seil auf!" ging es für den im Schleifkorb positionierten Dummy in luftige Höhe. So wurde nun sowohl das Ein-, wie auch das Ausschwenken des Schleifkorbes geübt und die Kondition der Helfer unter Beweis gestellt. Während des Übungsverlaufes tauschten sich die Führungskräfte von Feuerwehr und THW permanent aus, um unter anderem festzustellen, dass das Ablassen der verunfallten Person bis auf 20m Höhe auch einen potentiellen Anleiterpunkt für die Drehleiter darstellt. Dies wurde am vergangenen Freitag, mit Unterstützung des US-Fire Departement Baumholder in die Tat umgesetzt. Nach erfolgreicher Ausbildung wurde dann auch noch einmal unter Einsatzbedingungen samt Anfahrt geübt. Nach der erfolgreich abgeschlossenen Einsatzübung, konnten sich auch im Austausch die am Boden gebliebenen Kollegen auf das Gerüst wagen, um selbst einmal zu testen, ob Arbeiten in solch einer Höhe persönlich zu meistern sind oder man doch lieber den schwindelfreien Kollegen den Vortritt lässt. Nach dem Rückbau der Einsatzstelle verlegten beide Organisationen noch ins Feuerwehrgerätehaus bzw. den Ortsverband, um den Abend in kameradschaftlicher Manier ausklingen zu lassen.

Fazit der Übung: Gemeinsam mit der Feuerwehr können wir ein erstes Eingreifen auch in solch luftigen Höhen sicherstellen. Hoffen wir jedoch, dass die Bauarbeiten ohne Zwischenfälle abgeschlossen werden.

Ein herzliches Dankeschön auch an die Feuerwehren aus Freisen und Baumholder für die gute Zusammenarbeit und an den Pfarrverwaltungsrat, für die Möglichkeit ein solch einzigartiges Szenario zu beüben und einen Panoramablick über Freisen zu bekommen.

Hier noch ein Drohnen Video zur Übung:

Youtube


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